Reusen sind kegelförmige Netzschläuche, die auf dem Gewässerboden stehen. Mit einen oder mehreren Leitnetzen werden die Fische zum Eingang der Reusen geleitet. Dieser ist trichterförmig (Kehle) und endet in der ersten Fangkammer. Eine Reuse hat in der Regel zwei oder drei Fangkammern hintereinander. Wenn der Fisch in der letzten Fangkammer (Steert) angekommen ist, hat er kaum noch eine Möglichkeit, den Ausgang der Reuse wiederzufinden (siehe Skizze unten).
Mit Reusen können fast alle Fischarten gefangen werden. Besonders geeignet sind sie für den Fang von Aalen und zum Fang von Weißfischen während der Laichzeit.
Reusen werden in der Regel in der Uferregion bis zur Scharkante aufgestellt.
Durch unterschiedliche Anordnung der Leitnetze in Kombination mit einer oder mehreren Reusen entstehen verschiedene Reusenarten.
Vor dem Eingang der Reuse ist ein Leitnetz montiert.
Das Leitnetz beginnt am Ufer oder am Gelege (Schilfrand) und wird dann im rechten Winkel gestellt, so das sich der Reusenkörper im tieferen Wasser befindet.
An beiden Enden des Leitnetzes befindet sich eine Reuse.
In der Regel wird die doppelte Bockreuse im rechten Winkel zum Ufer gestellt. Sie kann jedoch auch schräg oder parallel zum Ufer stehen, je nach Gewässerbeschaffenheit.
Bei einer Kettenreuse ist abwechselnd eine Reuse, ein Leitnetz, eine Reuse, ein Leitnetz usw. in beliebiger Anzahl hintereinander angebracht.
Die Reusenkörper zwischen den Leitnetzen haben auf beiden Seiten einen Eingang. Dadurch befindet sich die letzte Fangkammer in der Mitte der Reuse.
Kettenreusen werden fast ausschließlich zum Aalfang eingesetzt.
Seitlich am Eingang der Reuse ist jeweils ein Netzflügel angebracht. Zusätzlich kann in der Mitte der Reuse noch ein weiteres Leitnetz angebracht werden.
Flügelreusen mit Leitnetzen werden im Regelfall im rechten Winkel zum Ufer gestellt. Einfache Flügelreusen eignen sich auch sehr gut zum Abstellen von Gräben.
Der Kossack ist eine Flügelreuse mit einem Leitnetz in der Mitte. An den Flügeln und am Ende des Leitnetzes sind weitere Reusen angebracht.
Der Kossack wird in der Regel im rechten Winkel zum Ufer gestellt, so dass sich die größere Hauptreuse im tieferen Wasser befindet.
Er eignet sich sehr gut zum Fang von Laichhechten (Hechtlaichfischerei).
Die Bunge ist ein zylinderförmiger Netzschlauch mit zwei sich gegenüberliegenden Eingängen. Sie kann mit Spreizstangen offengehalten werden und ohne Leitnetz als Wurfreuse verwendet werden. Sie kann aber auch mit verschiedenen Leitnetzanordnungen wie eine Reuse gestellt werden.
Eine Bunge eignet sich sehr gut zum Fang von Krebsen.